Rocky

Datum 23.10.2008 14:19 | Thema: 

Rocky, auch unter dem Verweistitel Rocky – Die Chance seines Lebens bekannt, ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs John G. Avildsen mit Sylvester Stallone in der Titelrolle des Boxers Rocky Balboa. Stallone schrieb auch das Drehbuch. Der Film war 1976 ein Überraschungserfolg an den Kinokassen und konnte im Folgejahr drei Oscars erringen. Er begründete eine Filmreihe mit bisher insgesamt sechs Rocky-Filmen.

 


Der aktuelle und ungeschlagene Boxweltmeister Apollo Creed kann nicht gegen seinen Gegner kämpfen, weil dieser sich eine Handverletzung im Training zugezogen hat. Apollo hat aber schon viel zu viel Publicity in diesen Kampf gesteckt und muss unbedingt gegen jemanden kämpfen. Aus diesem Grund gewährt er am amerikanischen Unabhängigkeitstag einem Amateur in Philadelphia die einmalige Chance, gegen ihn einen Kampf um den Weltmeisterschaftsgürtel auszutragen.

Aus einem umfangreichen Boxerverzeichnis wird Rocky Balboa aufgrund seiner italienischen Vorfahren („Who discovered America? An Italian, right?“) und seines Kampftitels The Italian Stallion ausgewählt. Rocky, ein ungebildeter und erfolgloser Boxer, verdient sein karges Geld mit Boxkämpfen in heruntergekommenen Boxbuden und als Geldeintreiber für einen Kredithai. Sein gesamtes Leben spielt sich in dem Armenviertel von Philadelphia ab.

Rocky erkennt die Chance und investiert seine gesamte Kraft, um die Chance seines Lebens zu nutzen. Er rechnet nicht mit einem Sieg, ist aber schon stolz darauf, mit dem Weltmeister in einem Ring stehen zu dürfen und dadurch Bekanntheit zu erringen. Die Prämie für den Kampf kann er außerdem sehr gut gebrauchen.

Aus dem ursprünglichen Schaukampf vor ausverkauftem Haus in einer renommierten Boxarena wird für Apollo eine Auseinandersetzung, mit der er niemals gerechnet hätte. Rocky ist nicht das brave „Lämmlein“, das sich vom Weltmeister vorführen lässt – im Gegenteil. Rocky kämpft wie besessen über die gesamte Rundendistanz und bringt den Weltmeister in arge Bedrängnis. Apollo Creed gewinnt nur knapp nach Punkten, wobei die Zuschauer aber eher Rocky Balboa als Sieger gesehen haben. Der Kampf hat Apollo Creed in seinen Grundfesten erschüttert.

Auch privat kann Rocky einen Erfolg erringen, indem er die Liebe der schüchternen Adrian, Schwester seines Freundes Paulie, gewinnt.

 

Hintergrund

Entstehungsgeschichte
Der damals verarmte 28-jährige Drehbuchautor und Schauspieler Sylvester Stallone wurde vom Boxkampf des Schwergewichtschampions Muhammad Ali gegen den 36-jährigen relativ unbekannten weißen WM-Herausforderer Chuck Wepner, genannt der „Bayonne Bleeder“ (dt.: „Bluter von Bayonne“), inspiriert. Der Kampf fand am 24. März 1975 im Stadion von Cleveland, Ohio statt. Entgegen der Annahme aller Boxexperten wurde der Außenseiter Wepner nicht früh ausgeknockt; er überstand mehrere Runden, bis er den legendären Favoriten in der neunten Runde überraschend traf, so dass dieser angezählt werden musste. Doch in der 15. und letzten Runde verlor Wepner durch Kampfabbruch (KO). Wenige Sekunden vor Ende der Schlussglocke konnte sich der niedergeschlagene, blutüberströmte Wepner noch an den Ringseilen hochziehen, doch der anwesende Ringrichter brach den Kampf 19 Sekunden vor dem Ende der regulären Distanz ab.

Stallone, der sich den Kampf in einer Liveübertragung in Los Angeles ansah, wo er seit seiner Übersiedlung 1974 aus New York mit seiner schwangeren Frau Sasha Czack lebte, war fasziniert vom großen Willen des Außenseiters und Verlierers, der kurzzeitig zum gefeierten Helden wurde, obwohl er letztlich doch unterlag. Zu diesem Zeitpunkt versuchte Stallone, der zuvor mehrere kleine Filmaufgaben wahrnahm und wohlwollende Kritiken für seine Hauptrolle in Brooklyn Blues – Das Gesetz der Gosse unter der Regie von Martin Davidson und Stephen Verona bekam, mangels Engagements als Darsteller eine Laufbahn als Drehbuchautor anzustreben, allerdings mit bescheidenem Erfolg.

Im Juni des Jahres 1975 verfasste Stallone eigenen Angaben nach innerhalb von nur dreieinhalb Tagen die erste Fassung des Szenariums und bot es in der Folgezeit einigen Filmproduzenten an.


Produktionsgeschichte
Stallone gelangte mit Hilfe eines Agenten u. a. an die unabhängigen Filmproduzenten Robert Chartoff und Irwin Winkler, die ihn zu Änderungen weg vom harten hoffnungslosen Charakter hin zur sentimentalen und heldenhaften Tradition des alten Hollywood drängten. Die überarbeitete Drehbuchfassung wurde im Juli 1975 fertiggestellt. Die US-Filmproduktionsgesellschaft United Artists bot ihm daraufhin 75.000 US-Dollar für sein Script, doch es kam nicht zu einer Übereinkunft: Ryan O'Neal oder James Caan sollten die Titelrolle spielen, doch Stallone bestand darauf, als Hauptdarsteller an dem Film mitzuwirken. Das Filmstudio erhöhte daraufhin mehrfach das Angebot bis zu einer Summe von 300.000 US-Dollar, bis man sich schließlich einigte. Der Vertrag sah vor, dass Stallone neben einem bescheidenen Honorar von 20.000 US-Dollar und einer niedrigen Gage von 620 US-Dollar wöchentlich auch am prozentualen Einspielergebnis (10 %) des Streifens beteiligt wurde, was sich für Stallone als Glücksgriff herausstellte.

Als Darsteller eines Boxchampions musste Stallone sich fortan physisch auf seine Rolle vorbereiten. Trainiert wurde er über fünf Monate vom Ex-Boxprofi Jimmy Gambina, der ihn beaufsichtigte und unterstützte. Während dieser Trainingseinheiten machte Regisseur John Avildsen erste Testaufnahmen, um Kampfchoreografien einzustudieren und kostengünstig auszuarbeiten.

Der Film wurde mit einem Budget von knapp 1.100.000 Dollar veranschlagt, konnte aber für die geringe Summe von etwa einer Million Dollar in nur 28 Drehtagen fertiggestellt werden, obwohl die Drehzeit auf sieben Wochen veranschlagt wurde. Die Dreharbeiten dauerten ab Februar 1976 anderthalb Wochen in Philadelphia, wo man die Außenaufnahmen abdrehte, bevor man den Film in Hollywood fertigstellte. Aufgrund des enormen Kostendrucks inszenierte man fast ohne Studiokulissen in realen Wohnungen. Des weiteren verpflichtete man lediglich für einen einzigen Tag genügend Statisten, um die Szenen in der Kampfarena zu filmen, so dass während diverser Kämpfe der Hintergrund dunkel erscheint. Der kostengünstige und teils konventionelle Charakter des Films beruht auch teilweise auf dem Einsatz der von Garrett Brown erfundene Steadicam, die filmtechnisch zukunftsweisend eingesetzt wurde und u. a. Szenen des Endkampfes aufnahm.

Entgegen der ursprünglichen Fassung gibt es für den heroischen, jedoch gescheiterten Rocky ein befriedigendes Ende, das so eigentlich nicht vorgesehen war. An einem einzigen Nachdrehtag wurde die Schlusssequenz neu eingespielt, in der der geschlagene Rocky Balboa als moralischer Sieger die Arena verlässt und die schüchterne Adrian, die Liebe seines Lebens, in die Arme schließt. In diesem Augenblick wird das Bild eingefroren.

Fortsetzungen

Die Story des Boxers Rocky Balboa wurde mehrfach fortgesetzt (Rocky II bis Rocky VI, 1979 bis 2006).

Die ersten beiden Filme (Rocky und Rocky II) handeln vom Kampf um die Weltmeisterschaft zwischen Apollo und dem „Niemand“ Rocky, Rockys sprunghaft steigender Popularität und seinem (zu) schnell wachsenden Reichtum, der zu privaten Problemen führt. Im dritten Teil verliert Rocky den Titel an Clubber Lang (Lawrence „Mr. T“ Turead) und versucht, ihn wiederzuerringen; dabei wird er – nach dem Tod seines alten Trainers Mickey – von Apollo Creed betreut, mit dem er sich anfreundet. Der vierte Teil zeigt, wie Rocky den Tod Apollo Creeds rächt, indem er in der UdSSR gegen den russischen Boxer Ivan Drago (Dolph Lundgren) antritt, der seinen Freund zuvor im Ring getötet hatte. Im fünften Teil verliert er nach dem Sieg gegen Drago und der Rückkehr aus Russland seine gesamten Habseligkeiten durch windige Geschäftsleute, kehrt in sein altes Stadtviertel in Philadelphia zurück und baut als Trainer einen Nachfolger namens Tommy „The Machine“ Gunn (Tommy Morrison) auf.

Am 22. Dezember 2006 startete in den USA (in Deutschland am 8. Februar 2007) mit Rocky Balboa der sechste und (laut Stallone) unwiderruflich letzte Teil des großen Boxer-Epos. Gealtert und verwitwet, will es Rocky noch einmal allen und besonders sich selbst beweisen und tritt in einem Schaukampf gegen den aktuellen Schwergewichtsweltmeister Mason „The Line“ Dixon an. Gedreht wurde der Film von Dezember 2005 bis Februar 2006 in Philadelphia, Los Angeles und Las Vegas.

Wiederkehrende Charaktere in den Fortsetzungen sind seine Freundin und spätere Frau Adrian (Talia Shire), deren Bruder Paulie (Burt Young), sein alter Trainer Mickey (Burgess Meredith) (in Rocky I bis III und in einer Traumsequenz in Rocky V) und sein erster großer Gegner und späterer Freund Apollo Creed (Carl Weathers) (in Rocky I bis IV). In Rocky II schenkt Adrian Rocky unter schwierigen Umständen einen Sohn, der den Namen Robert Balboa erhält und in Rocky V von Sylvester Stallones eigenem Sohn Sage Stallone gespielt wurde.

Regie führten:

  • John G. Avildsen in Teil I und Teil V
  • Sylvester Stallone, der auch die Drehbücher zu allen Rocky-Filmen verfasste

 

Filmdaten
Deutscher Titel: Rocky
Originaltitel: Rocky
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1976
Länge: 114 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: John G. Avildsen
Drehbuch: Sylvester Stallone
Produktion: Irwin Winkler,
Robert Chartoff,
Gene Kirkwood
Musik: Bill Conti
Kamera: James Crabe
Schnitt: Scott Conrad, Richard Halsey
Besetzung
  • Sylvester Stallone: Robert „Rocky“ Balboa 
  • Talia Shire: Adrianna „Adrian“ Pennino
  • Burt Young: Paulie Pennino
  • Carl Weathers: Apollo Creed
  • Burgess Meredith: Michael „Mickey“ Goldmill
  • Tony Burton: Tony „Duke“ Evers
  • Michael Dorn: Apollos Bodyguard
  • Joe Spinell: Tony Gazzo

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