ABBA - Does Your Mother Know

Datum 02.10.2008 09:29 | Thema: 


ABBA war eine schwedische Popgruppe der 1970er und frühen 1980er Jahre und eine der weltweit populärsten Musikgruppen dieser Zeit. Mit mehr als 370 Millionen verkauften Tonträgern gehören ABBA auch zu den kommerziell erfolgreichsten Gruppen der Musikgeschichte.

Die Band formierte sich in den frühen 1970er Jahren und schaffte ihren internationalen Durchbruch 1974 durch den Sieg beim Eurovision Song Contest im englischen Seebad Brighton mit dem Titel Waterloo. Charakteristisch für die Gruppe waren die zu dieser Zeit ausgefallenen, bunt-poppigen Kostüme, die die Musiker während ihrer Auftritte und in den Musikvideos trugen. Vor allem Mitte der 1970er Jahre, in denen Hits wie SOS, Mamma Mia, Fernando und Dancing Queen entstanden, galten ABBA wegen ihrer aufwändigen und ausgefeilten Musikproduktionen als die Mitbegründer einer neuen internationalen Popmusik.

Formierung zur Band (1972–1973)

People Need Love war der Titel der ersten gemeinsamen Single, die die vier Musiker 1972 auf den Markt brachten. Dabei sahen sie sich aber noch immer nicht als feste Gruppe, denn alle Beteiligten waren parallel auch mit eigenen Produktionen beschäftigt. Daher hatte man sich auch keinen Namen für das gemeinsame Musik-Projekt überlegt, so dass lediglich ihre Namen Björn & Benny, Agnetha & Anni-Frid auf dem Cover aufgezählt wurden. Unter diesem eher improvisierten „Gruppennamen“, der zu dieser Zeit auch immer wieder geringfügig verändert wurde, nahm die Gruppe das erste gemeinsame Album Ring Ring auf. Mit dem gleichnamigen Lied traten sie im Februar 1973 – Fältskog war zu dieser Zeit im neunten Monat schwanger – als „Geheimfavorit“ zum schwedischen Vorentscheid („Melodifestivalen 1973“) des Eurovision Song Contest an, belegten aber deutlich abgeschlagen den dritten Platz. Die Gruppe und ihr Manager Stig Anderson waren zunächst enttäuscht über diese Platzierung, aber schon bald planten sie eine erneute Teilnahme für das folgende Jahr.

Um im deutschen Markt höhere Verkaufszahlen zu erreichen, nahmen sie – wie zu dieser Zeit auch bei anderen internationalen Künstlern üblich – ihre schwedischsprachigen Lieder Hej Gamle Man (Hey Musikant) und Livet går sin gång (Was die Liebe sagt) sowie die englischsprachigen Songs Ring Ring (Ring Ring) und Another Town, Another Train (Wer im Wartesaal der Liebe steht) mit deutschen Texten auf. Diese Stücke sowie die später entstandene deutsche Version des Liedes Waterloo konnten sich jedoch nicht erfolgreich in den Chartlisten platzieren.

„Grand Prix“-Sieg und erste Erfolge – erste Rückschläge und Rückkehr in die internationalen Hitparaden (1974–1975)

Mit ihrem neuen Bandnamen ABBA setzten sich die vier Künstler im Jahr 1974 mit ihrem Beitrag Waterloo zunächst beim schwedischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest durch. Am 6. April 1974 traten sie bei der Austragung in der englischen Stadt Brighton an. Nach einem für den Wettbewerb bis dahin musikalisch eher untypischen, aber sehr effektvoll inszenierten Auftritt dominierten ABBA die Punktwertung und belegten unter den 17 teilnehmenden Ländern schließlich mit deutlichem Vorsprung den 1. Platz. Dieser Sieg war der Beginn ihrer internationalen Karriere. Die Single Waterloo erreichte in vielen Ländern vordere Plätze in den Hitparaden; sogar in den USA wurde das Lied ein „Top 10“-Hit.

Nach diesem Erfolg veröffentlichten sie in einigen Ländern auch ihre zweite LP, die ebenfalls den Titel Waterloo hatte. Die nachfolgende Single-Auskopplung von diesem Album Honey, Honey sowie die zwei neuen Titel So Long und I Do, I Do, I Do, I Do, I Do waren aber nur noch in Skandinavien, Deutschland, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden und in Australien erfolgreich. I Do, I Do, I Do, I Do, I Do gelangte in Australien und in der Schweiz sogar auf den ersten Platz in der Hitparade. Auf dem für Popgruppen sehr wichtigen und einflussreichen britischen Markt fanden diese Singles jedoch keine große Resonanz. Dort galten die Gewinner des „Grand Prix“ ohnehin als „musikalische Eintagsfliegen“. Und auch auf ihrer ersten größeren Europa-Tournee 1974, bei der sie u. a. in sieben deutschen Städten gastierten, war die Resonanz beim Publikum überwiegend zurückhaltend und der erhoffte Erfolg außerhalb Skandinaviens blieb zunächst noch weitgehend aus.

In Schweden waren ABBA, trotz einiger Konzertabsagen in den Folkparks, über die viele Fans aus ihrem Heimatland verärgert waren, weiterhin sehr populär. Jedoch begann die heimische Presse zunehmend eine kritische Haltung gegenüber der aufstrebenden Popgruppe einzunehmen, da deren Meinung nach „die Gruppe zu kommerziell und die Musik zu oberflächlich und unkritisch sei“. Zu dieser Zeit arbeitete auch keiner der Künstler ausschließlich in diesem Gruppenverband, sondern jeder hielt sich zunächst weitere Optionen für seine eigene Karriere offen. So veröffentlichten Fältskog und Lyngstad 1975 jeweils ein schwedisches Solo-Album. Im gleichen Jahr wirkte Anni-Frid Lyngstad als Hintergrundsängerin bei der Produktion des Albums Moviestar des ebenfalls aus Schweden stammenden Sängers Harpo mit.

Die dritte Gruppen-LP mit dem schlichten Titel ABBA erschien im April 1975. Dieses Album war zunächst ein „Ladenhüter“ und es schien, als sei die internationale Karriere von ABBA somit schnell wieder beendet. Dann wurde entschieden, nach So Long und I Do, I Do, I Do, I Do, I Do eine dritte Single aus dem Album auszukoppeln. So erschien im Spätsommer 1975 die Single S. O. S.. Dieser neuartige Poptitel erreichte u. a. den 6. Platz der Charts in Großbritannien und Platz 1 in Deutschland und war vom Arrangement sowie von der Soundqualität für ABBA nun richtungsweisend für ihre weiteren Songproduktionen. In Australien gefiel dem Publikum besonders Mamma Mia – ein weiteres Lied dieser Platte, das auf Drängen des australischen Platten-Labels RCA auch noch als Single veröffentlicht wurde. Mit diesem Song schafften ABBA es auch wieder, sich an der Spitze der britischen, der deutschen Charts und vieler anderer Länder zu platzieren. Dabei fand auch das auf der B-Seite veröffentlichte Instrumentalstück Intermezzo No. 1 international große Beachtung.

Diese wiedergekehrte Begeisterung für die Musik von ABBA nutzte die Gruppe auch kommerziell: So veröffentlichten ABBA zunächst in Schweden im November 1975 ihr erstes „Best Of“-Album mit dem Titel Greatest Hits, das Anfang 1976 auch in vielen anderen Ländern veröffentlicht wurde und dort die vordersten Plätze der Album-Charts erreichte.

Höhepunkt der internationalen Karriere und erste private Krisen (1976–1980)

Nachdem die Gruppe bereits wieder zwei international erfolgreiche Songs hatte, veröffentlichte sie im Frühjahr 1976 die Single Fernando. Dieser Song wurde ursprünglich für Lyngstads Solo-Album Frida Ensam mit einem schwedischen Text geschrieben. Da der Titel in ihrem Heimatland Schweden sehr gut ankam, nahmen ABBA ihn noch einmal mit einem englischen Text auf. Auch Fernando erreichte im Laufe des Jahres weltweit die vordersten Plätze der Hitparaden. In vielen Ländern konnte sich das Lied wochenlang auf Platz 1 der Hitparaden behaupten und gilt bis heute als ABBAs weltweit kommerziell erfolgreichster Titel. Fernando war eine der ersten Singles, die vom Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Die Single blieb die einzige mit Gold-Status für ABBA in Deutschland.

Im August des gleichen Jahres folgte die Single Dancing Queen. Dieser Song wird häufig als der typische, eingängigste und populärste Disco-Poptitel der Gruppe bezeichnet, obwohl Andersson und Ulvaeus mit dem Basis-Rhythmus des Stückes sowie mit dem ausklingenden Liedschluss bei der Produktion nicht vollkommen zufrieden waren. Die Uraufführung dieses Stückes war bereits am 18. Juni 1976 im schwedischen Fernsehen, als die Gruppe es am Vorabend der Hochzeit des schwedischen Königs Carl Gustav und seiner Verlobten Silvia Sommerlath zu deren Ehren in spätbarocken Kostümen präsentierten. Auch Dancing Queen belegte im September und Oktober 1976 weltweit die Spitzenplätze der jeweiligen Länder-Hitparaden. Nachdem die Single zeitversetzt im November 1976 auch in den USA veröffentlicht wurde, erreichte Dancing Queen schließlich am 9. April 1977 als erster und einziger ABBA-Titel auch die Spitze der US-amerikanischen Hitparade.

Im Herbst 1976 brachte die Gruppe ihr viertes Studioalbum mit dem Titel Arrival auf den Markt. Dieses Album sowie die nach Dancing Queen ausgekoppelten Singles Money, Money, Money und Knowing Me, Knowing You erreichten in vielen Ländern ebenfalls die ersten Plätze der Hitparaden. Bereits zum Verkaufsstart des Albums in Deutschland wurden über 500.000 Stück an den Handel ausgeliefert, so dass das Album Arrival als eines der ersten Pop-Alben mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet werden konnte. Sogar im früheren Ostblock war das Album so erfolgreich, dass beispielsweise Polen das Kontingent von 800.000 Schallplatten mit „Westmusik“, die jährlich importiert werden durften, nur für dieses eine Album verwendete. ABBA reiste extra für eine Fernseh-Dokumentation nach Polen, um das Album vorzustellen. Die Gruppe war auch in den anderen damaligen Ostblockländern sehr beliebt und musikalisch erfolgreich, jedoch hielt sich ihr kommerzieller Erfolg dort in Grenzen, da die jeweiligen Landeswährungen nur beschränkt konvertierbar waren. Nach einigen Überlegungen gründeten ABBA eine Handelsgesellschaft und ließen sich seitdem auch in Naturalien wie z. B. polnischen Kartoffeln, Getreide, russischem oder rumänischem Erdöl oder auch Werkzeugmaschinen und anderen Produkten bezahlen, die auf dem freien Markt absetzbar waren.

1977 erreichten ABBA weitere Höhepunkte in ihrer Karriere: Ihre Platten verkauften sich weltweit mit sehr großem Erfolg, so dass sie unzählige Auszeichnungen und Schallplattenpreise bekamen. Ihre große Tournee durch Europa und Australien war überall ausverkauft. Parallel dazu entstand unter der Regie von Lasse Hallström der Spielfilm ABBA – The Movie, der ursprünglich nur eine Tournee-Dokumentation werden sollte. Neben der Haupthandlung um den Reporter Ashley sind daher viele Konzertmitschnitte aus Australien und Eindrücke der dort herrschenden Fanhysterie zu sehen, die häufig als „Abbamania“ bezeichnet wird. Einige Szenen wurden später noch in Schweden gedreht. Die Weltpremiere des Kinofilms war am 15. Dezember 1977 in den australischen Städten Sydney, Perth und Maramatta; die Europa-Premiere war am 26. Dezember 1977 in Stockholm. Der Film wurde einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1978 in Europa und Australien und erlangte in der Musikbranche und vor allem bei ABBA-Fans Kultstatus.

Als die Gruppe von ihrer Tournee nach Schweden zurückkehrte, widmeten sich die Mitglieder vor allem der Komposition neuer Lieder. Im Sommer und Herbst 1977 wurde das fünfte Album The Album aufgenommen. Die Aufnahmen wurden im September kurzzeitig unterbrochen, um eine mögliche Frühgeburt bei Fältskog zu vermeiden, die zum zweiten Mal schwanger war. Während Arrival ein typisches Pop-Album mit Disco-Klängen war, waren auf dem neuen Album überwiegend „reifere“ Songs zu hören. Als erstes Lied dieser Platte wurde The Name Of The Game als Single veröffentlicht. Es folgte die Single Take A Chance On Me, die bis heute die meistverkaufte Single von ABBA in den USA ist und in den US-amerikanischen Charts Platz 3 erreichte. Dieses Lied ist damit nach Dancing Queen der Titel, der sich dort am zweithöchsten platzieren konnte. Die zunächst letzte Single-Auskopplung aus dem Album war der Song Eagle, dessen Spieldauer auf der Single auf eine „radiofreundliche Liedlänge“ reduziert wurde – das Stück hatte in der LP-Version eine Spieldauer von 5 Minuten und 51 Sekunden und war damit der längste ABBA-Song. Ebenfalls auf The Album sind drei Stücke des Mini-Musicals The Girl With The Golden Hair, das die Band bereits bei ihren Live-Auftritten während ihrer Welttour 1977 inszeniert hatte.

Anfang 1978 zogen sich ABBA häufiger aus der Öffentlichkeit zurück, um mehr Ruhe für zukünftige Projekte zu haben. Seit dem Frühjahr 1978 nahmen sie verschiedene Stücke und Melodien für ein neues Album auf. In dieser Zeit wurden sehr viele Stücke komponiert und produziert, viele davon aber auch wieder verworfen. Als neues Lied wurde im Spätsommer 1978 lediglich Summer Night City in einigen Ländern veröffentlicht. Diese Single erreichte aber nicht die aus den vergangenen Jahren gewohnten Charterfolge, so dass dieses Lied auch nicht mehr für das geplante sechste Album berücksichtigt wurde.

Im Herbst 1978 heirateten Lyngstad und Andersson, die Ehe von Fältskog und Ulvaeus geriet jedoch zunehmend in eine Krise. Fältskog wollte sich nach der Geburt ihres Sohnes Christian im Dezember 1977 mehr um ihre Familie kümmern, während Ulvaeus auf keinen Fall ABBA vernachlässigen wollte. Diese und andere Differenzen führten dazu, dass sich die beiden immer mehr auseinander lebten. So verließ Fältskog am 25. Dezember 1978 mit ihren Kindern die gemeinsame Villa und zog in das nahe gelegene Gästehaus von Polar-Music. Trotz einer Paartherapie im Sommer 1978 entschlossen sich Fältskog und Ulvaeus zur Scheidung, die im Juli 1980 erfolgte. Vorerst hatte die private Trennung von Ulvaeus und Fältskog aber keine Auswirkungen auf den Fortbestand der Gruppe.

So erschien im Frühjahr 1979 mit Voulez-Vous ABBAs sechstes Album. Diese Platte enthielt acht Lieder, die vom Arrangement weitgehend den damaligen Disco-Songs entsprachen. Nur die Lieder Chiquitita und I Have A Dream waren Pop-Balladen. Als erste Single erschien vorab der Song Chiquitita, den sie am 8. Januar 1979 auf einer UNICEF-Gala in New York (USA) offiziell vorstellten. Da viele Kritiker bereits nicht mehr an eine erfolgreiche Fortsetzung der ABBA-Karriere glaubten, war es für die Gruppe zu diesem Zeitpunkt enorm wichtig, mit Chiquitita wieder einen Welthit veröffentlicht zu haben. Die gesamten Einnahmen aus dem Verkauf dieser Single spendeten ABBA an UNICEF. Bis heute werden alle Einnahmen, die das Lied einspielt, an die Organisation UNICEF weitergeleitet, die seither auch Inhaber der Lizenzrechte an diesem Lied ist.

Im Herbst 1979 begab sich die Gruppe auf eine weitere große Tournee mit einer sehr aufwändigen Bühnenkulisse, die sie nach Europa, Amerika und im Frühjahr 1980 auch nach Japan führte. Während sie in Europa und Japan ausverkaufte Konzertarenen hatten und vor enthusiastischen Fans spielten, waren die Konzerte in Amerika teilweise nicht ausverkauft. Zu dieser Zeit äußerte vor allem Fältskog ein zunehmendes Desinteresse an den Auftritten und vielfältigen Aktivitäten der Gruppe.

Während Andersson und Ulvaeus Anfang 1980 neue Lieder komponierten, nahmen Fältskog und Lyngstad acht bekannte ABBA-Lieder mit spanischen Texten auf, nachdem bereits 1979 die Stücke Chiquitita und I Have A Dream auf Spanisch veröffentlicht worden waren und sich hervorragend in Lateinamerika verkauft hatten. Alle zehn Lieder wurden auf einem Album mit dem Titel Gracias Por La Música veröffentlicht.

Im weiteren Verlauf des Jahres widmeten sich ABBA den Aufnahmen neuer Lieder für ihr nächstes Album Super Trouper. Die Aufnahmen gingen vergleichsweise zügig voran und im Spätsommer erschien mit The Winner Takes It All vorab die erste Single dieses Albums.

Bis zum Erscheinen des Samplers ABBA – Gold im Jahr 1992 blieb Super Trouper das erfolgreichste Album der Gruppe (10 Millionen Exemplare). Auch die gleichnamige Single-Auskopplung war in vielen Ländern ein Nummer-Eins-Hit.

Das Ende der Band (1981–1982)

Die Beziehungskrisen machten zu Beginn der 1980er Jahre ein gemeinsames Arbeiten zunehmend schwieriger. Nachdem die Scheidung von Fältskog und Ulvaeus im Juli 1980 rechtskräftig geworden war, heiratete er am 6. Januar 1981 seine neue Lebenspartnerin Lena Källersjö, mit der er bereits seit Silvester 1978 zusammenlebte. Ihre erste gemeinsame Tochter Emma wurde im Januar 1982 geboren. Auch Lyngstad und Andersson trennten sich, nachdem er eine Beziehung zur Fernsehmoderatorin Mona Nörklit begonnen hatte und diese schwanger geworden war. Bereits eine Woche nach der Scheidung von Lyngstad heirateten Andersson und Nörklit im November 1981. Im Januar 1982 wurde ihr gemeinsamer Sohn Ludvig geboren. Ulvaeus und Källersjö sowie Andersson und Nörklit sind bis heute miteinander verheiratet.

Parallel zu ihren Trennungsphasen begannen ABBA die Aufnahmen zum achten und letzten Album The Visitors. Im Vergleich zum vorherigen Album verliefen die Aufnahmen schleppend. Als die LP Ende 1981 auf den Markt kam, waren viele Käufer überrascht. Mit diesem Album hatten ABBA ihren früheren und Erfolg bringenden Musikstil verlassen. Die neun Stücke dieses Albums klangen „schwermütig, kalt und düster“, die Texte waren tiefgründig, und auch die Lieder mit poppiger Melodieführung hatten einen melancholischen Unterton. Kein einziges Lied auf dem Album wurde von Fältskog und Lyngstad gemeinsam gesungen, lediglich im Refrain einiger Lieder sind beide zu hören. Mit Like An Angel Passing Through My Room wurde erstmals ein Song komplett von Lyngstad alleine gesungen. Das Album The Visitors erreichte aber entgegen kritischen Prognosen ähnlich hohe Verkaufszahlen wie die Vorgänger-Alben und belegte – wie die Studioalben Arrival, Voulez-Vous und Super Trouper zuvor – den ersten Platz der britischen und deutschen Album-Charts.

ABBA gingen 1982 ein weiteres Mal als Gruppe ins Studio, um ein neues Album aufzunehmen. Doch schnell verließ die vier die Lust an dem Projekt. Vor der Sommerpause waren lediglich drei Stücke aufgenommen: Just Like That, You Owe Me One und I Am the City. In diesen Aufnahmen kam ihr bisheriger Musikstil wieder mehr zum Ausdruck, es gab mehr gemeinsame Liedpassagen und die Stücke waren alle wieder etwas „fröhlicher“.

Parallel nahm Lyngstad ihr erstes englisches Solo-Album Something’s Going On mit Phil Collins als Produzent auf, Fältskog spielte in dem schwedischen Film Raskenstam mit, Andersson und Ulvaeus planten, gemeinsam ein Musical zu komponieren.

Immer häufiger wurde in den Medien nun über eine bevorstehende Trennung der Gruppe spekuliert, was die vier Bandmitglieder aber in jedem Interview zu dieser Zeit stets dementierten. Auch in einer offiziellen Presseerklärung vom 14. Juni 1982, die Görel Hanser veröffentlicht hatte, um über die Aktivitäten der Band in der Sommerpause zu informieren, hieß es u. a.: „Auch wenn die einzelnen ABBA-Mitglieder von Zeit zu Zeit ihre eigenen Projekte haben, gibt es nicht die Absicht, die Gruppe aufzulösen.“ (Originaltext: „Even if the ABBA members from time to time are doing things on their own, there is no intention whatsoever to break up the group.“).

So trafen sich die vier Mitglieder von ABBA im August 1982 noch einmal im Studio, um weitere Songs aufzunehmen. Davon wurden aber nur noch die Lieder The Day Before You Came und Under Attack als Single und auf dem Album The Singles – The First 10 Years veröffentlicht, das im November 1982 erschien. Die Stücke Cassandra und You Owe Me One wurden als B-Seiten der beiden Singles genutzt. I Am The City wurde erst 1993 auf der Compilation ABBA – More Gold veröffentlicht. Just Like That blieb bis heute unveröffentlicht, ist aber als Ausschnitt in dem Medley ABBA Undeleted enthalten, das der Toningenieur der Gruppe, Michael B. Tretow, 1994 für die CD-Box ABBA – Thank You For The Music zusammenstellte. (Siehe dazu auch die Sektion Unveröffentlichte ABBA-Songs.)

Am 11. Dezember 1982 traten ABBA ein letztes Mal gemeinsam auf: Sie waren in der britischen Fernsehsendung The Late Late Breakfast Show von Noel Edmonds zu sehen. Allerdings war die Band in einem Studio in Stockholm und wurde via Satellit live zugeschaltet. Sie sang die Lieder I Have A Dream und Under Attack.

Im Interview kündigten die Künstler für die Gruppe „eine Pause“ an, was rückblickend jedoch als die Trennung der Band angesehen werden kann. Denn danach gingen die vier Musiker ihre eigenen Wege und hatten seitdem nur noch einen gemeinsamen Auftritt als ABBA. Offiziell wurde die Band jedoch nie aufgelöst.

Nach der Trennung

Nach 1982 arbeiteten die Bandmitglieder an eigenen Musik-Projekten: Lyngstad (jetzt als Frida) und Fältskog nahmen englischsprachige Soloalben auf. Ulvaeus und Andersson schrieben, nachdem sie bereits 1977 Erfahrungen mit dem Mini-Musical The Girl With The Golden Hair gesammelt hatten, die Musicals Chess (Texte von Tim Rice) und Kristina från Duvemåla.

Seit ihrer Trennung kommen regelmäßig Gerüchte zu einer möglichen Wiedervereinigung der Band auf, die von den vier Schweden immer wieder kategorisch ausgeschlossen wird. So haben sie sich bis heute nicht wieder zu einem gemeinsamen Projekt entschlossen.

ABBA zählten bereits zur aktiven Zeit zu den kommerziell erfolgreichsten Musikkünstlern weltweit. Aber auch fast 25 Jahre nach ihrer Trennung – ohne weitere Auftritte und neue Songs – haben sie immer noch eine enorm hohe Popularität und es werden täglich noch immer etwa 3.000 Original ABBA-Tonträger verkauft. Darüber hinaus wird die Musik von ABBA kontinuierlich in unterschiedlichsten Interpretationen und Cover-Versionen produziert und meistens sehr erfolgreich vermarktet. Auch das erfolgreiche Musical Mamma Mia! basiert auf den Songs der Musikgruppe.

ABBA
ABBA
Gründung 1972
Auflösung 1982
Genre Pop
Website abbasite.com
Letzte Besetzung vor der Auflösung
Gesang Agnetha Fältskog
Gesang Anni-Frid (Frida) Lyngstad
Keyboard, Klavier, Gesang Benny Andersson
Gitarre, Gesang Björn Ulvaeus
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel ABBA aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Der Artikel kann hier bearbeitet werden.




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